Wer sechs bis acht Stunden pro Nacht schläft, lebt am längsten.
In der PURE-Studie (Prospective Urban Rural Epidemiology) konnte ein Forscherstab um Dr. Chuangshi Wang von der McMaster Universität in Hamilton, Kanada, anhand eines standardisierten Fragebogens Schlafgewohnheiten, Lebensstil und bekannte Erkrankungen bei Teilnehmern aus 21 Ländern eruieren. Dabei wurde eine beeindruckende Zahl von fast 117.000 Teilnehmern analysiert.
Wie zu erwarten, waren die extremen Vielschläfer im Schnitt etwas älter, körperlich träger, depressiver, rauchten etwas häufiger und tranken deutlich mehr Alkohol als die übrigen Teilnehmer, auch litten sie vermehrt an Hypertonie und COPD. Dagegen hatten die extremen Wenigschläfer gehäuft Diabetes sowie Übergewicht und lebten vermehrt in Städten.
Im Laufe von 7,8 Jahren beobachteten die Forscher um Wang über 7300 kardiovaskuläre Ereignisse oder Todesfälle. Es starben rund 4400 der Teilnehmer, ebenso viele erlitten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Die niedrigsten Ereignisraten fanden die Forscher in der Gruppe mit sechs bis acht Stunden Schlaf.
Kurzzeitschläfer hatten kein eindeutig erhöhtes Sterbe- oder Krankheitsrisiko bezüglich Herzkreislauferkrankungen, erlitten aber mehr Unfälle, vermutlich aufgrund des eigentlich höheren Schlafbedürfnisses und einhergehender Verminderung der Reaktionszeit und Aufmerksamkeit.
Teilnehmer mit neun bis zehn Stunden Schlaf starben hingegen zu 27 Prozent häufiger und erlitten zu 10 Prozent häufiger kardiovaskuläre Ereignisse als solche mit sechs bis acht Stunden, jeweils 61 Prozent und 28 Prozent öfter war dies bei Personen mit über zehn Stunden Schlaf pro Tag der Fall, und hier blieben die Resultate signifikant.
(Quelle : „Association of estimated sleep duration and naps with mortality and cardiovascular events: a study of 116 632 people from 21 countries“, European Heart Journal, ehy695, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy695)
Wir meinen:
Zu wenig Schlaf ist sicherlich nicht gesund und scheint sich negativ auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel auszuwirken, da sich in dieser Gruppe viele Übergewichtige und Diabetiker befinden.
Langschläfer scheinen aber häufiger an Erkrankungen zu leiden, die ursächlich für das erhöhte Schlafbedürfnis sind. Daher lohnt sich besonders bei Ihnen eine weiterführende Diagnostik. Sollten Sie sich auch häufig sehr müde fühlen oder an massiven Schlafstörungen leiden, sprechen Sie uns gerne an.